31.8.2020

Zertifizierung der Wälder

Nachhaltig produziertes Holz wird so erzeugt, dass die Bewirtschaftung der Wälder und die Holzernte die gesetzlichen Anforderungen an nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung übertreffen. Eine Möglichkeit die Erfüllung der Anforderungen für nachhaltige Forstwirtschaft zu beweisen, ist die Zertifizierung der Wälder. Der Zweck der freiwilligen Zertifizierung von Wäldern durch dritte Parteien ist, Verbrauchern und Endbenutzern zuverlässige Informationen über Holzprodukte bereitzustellen und zu beweisen, dass für das Produkt nur Holz aus verantwortlich bewirtschafteten Wäldern verwendet wird.  Das Waldzertifikat ist ein Nachweis über die Herkunft des Holzes.

Weltweit sind etwa 50 Zertifizierungssysteme für Wälder im Gebrauch, am weitesten verbreitet sind PEFC und FSC. In Finnland können Wälder gemäß beider Prinzipien zertifiziert werden, aber das PEFC-System ist deutlich weiter verbreitet. Etwa 95 Prozent der wirtschaftlich genutzten Wälder in Finnland sind PEFC-zertifiziert. Der internationale PEFC-Dachverband stellt sicher, dass die nationalen Systeme in den verschiedenen Ländern die internationalen Zertifizierungsanforderungen erfüllen. Das finnische PEFC-System wurde im Jahre 2000 in das internationale PEFC-System aufgenommen.

Da der Verbrauch an Holz- und Papierprodukten ständig steigt, vermehrt sich auch der aus der Nutzung entstehende Druck auf die Wälder. Deswegen wird die verantwortliche und nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der Wälder immer wichtiger. Die Besorgnis über den Verlust der Vielfältigkeit der Wälder war anfangs ein bedeutender Grund dafür, dass die Entwicklung von Waldzertifizierungssystemen am Anfang der 1990er gestartet wurde. Der Leitende Gedanke der Waldzertifizierung ist die Förderung des Waldschutzes und die Reduzierung der Entwaldung.

Durch die Zertifizierung von Wäldern wird versucht sicherzustellen, dass Forstwirtschaft ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig betrieben wird. Für Käufer der Holzprodukte und Verbraucher ist die Zertifizierung eine Garantie dafür, dass für die Herstellung des Produkts Holz nur aus solchen Wäldern verwendet worden ist, die gemäß den Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft bewirtschaftet werden. Die Waldzertifizierungen soll den ganze Lebenszyklus der Holzprodukte, vom Waldbau bis zur Herstellung des Produkts, decken.

In der Praxis ist ein Waldzertifikat eine von einer dritten, unabhängigen Partei ausgestellte Bestätigung darüber, dass der Wald gemäß gewissen im Zertifikat definierten Kriterien nachhaltig bewirtschaftet und genutzt wird. Für Waldbesitzer ist die Waldzertifizierung freiwillig. Heutzutage setzen die größten Holzabnehmer jedoch oft ein Zertifikat voraus.

Weltweit sind dutzende von Waldzertifizierungssystemen im Gebrauch. Bekannte und weit verbreitete internationale Waldzertifizierungssysteme sind z.B.:

Das 1993 eingeführte FSC-System, das das erste internationale Waldzertifizierungssystem war, und das PEFC-System, das auf Initiative europäischer Waldbesitzerverbände 1999 als Konkurrenten für das FSC-System gegründet wurde. Die Forstwirtschaft und -industrie befürwortet das PEFC-System, während die Umweltorganisationen, wie WWF, sich hinter das FSC-System gestellt haben.

Derzeit sind ungefähr 95% der zur Holzproduktion genutzten Wälder Finnlands nach dem finnischen PEFC-System zertifiziert. Dieses wurde im Jahr 2000 als offizielles PEFC-Mitglied aufgenommen. Von allen Waldzertifizierungssystemen ist PEFC am besten an die Bedürfnisse, der auf Familienbesitz basierenden finnischen Forstwirtschaft angepasst. Zusätzlich zur Einzelzertifizierung bietet PEFC auch eine Gruppenzertifizierung für Waldbesitzer an, durch die die entstehenden Kosten auf einem niedrigen Niveau gehalten werden können. Dies ist vor allem für kleine teilnehmende Forstbetriebe von Vorteil. Die PEFC Gruppenzertifizierung gewährleistet eine optimale, nachhaltige Waldbewirtschaftung und Umweltschutz auf großen Waldflächen, die oftmals von Forstbetriebsgemeinschaften bewirtschaftet werden. Diese Art der Zertifizierung ermöglicht einen ganzheitlichen Überblick der Gegebenheiten vor Ort, was fundiertes und angepasstes Handeln möglich macht.