9.9.2020

Strukturelle Details der finnischen Blockkonstruktion

Aussteifungsbalken

Ein Aussteifungsbalken verhindert das Ausknicken der Wände und der Rahmen der Fenster- und Türöffnungen. Die Aussteifungsbalken werden entweder an einer oder beiden Wandseiten verwendet und sie werden durch Verbolzung direkt an den Blockbalken oder durch die Blockbalken miteinander befestigt. Die Bohrungen für die Bolzen werden ovalförmig angeordnet, damit die Setzung der Wand nicht verhindert wird.

Ecken

Eine Langecke ist eine Wand- oder Eckverbindung, in der die Enden der Balken über die Ecke hinausragen

In einer Kurzecke ragen die Enden der überkreuzenden Balken nicht über die Wand- oder Eckverbindungen. Eine Kurzecke kann eine traditionelle Schwalbenschwanzverbindung oder eine moderne Cityecke sein. Die Kurzecke kann mit Bretterverkleidung versehen werden.

Kurzecke/Cityecke

Fenster

Die Rahmen von Fenster- und Türöffnungen werden mittels den in den Rahmen eingesetzten T-Hölzer ausgesteift, die die Setzung der Wandkonstruktion ermöglichen. An dem oberen Rand der Fenster- und Türöffnungen wird empfohlen, ein waagerechtes Holz einzusetzen, an dem die T-Hölzer mit Kreuzschlitzschrauben befestigt werden. Die T-Hölzer und der waagerechte Bohlen bilden zusammen eine setzungsfreien Zarge, in dem die Fenster- oder Türrahmen befestigt und abgedichtet werden. Der Setzraum wird oberhalb der waagerechten Bohlen gelassen und mit zusammenpressbarer Dichtung gefüllt. Zwischen dem T-Holz und dem Blockbalken wird eine Dichtung montiert. Die Dichtigkeit der Fugen wird durch innenseitiges Abkleben sichergestellt.

Ziegelmauerwerk

Die Verbindungen zu gemauerten und anderen nicht-senkenden Konstruktionen müs­sen so geplant werden, dass die Setzung der Blockbalkenkonstruktion möglich ist. An den Enden des Ziegelmauerwerks wird ein T-Holz platziert, mit dessen Hilfe die Zie­gelwand an der Blockbalkenkonstruktion befestigt wird. Das T-Holz wird so bemessen und befestigt, dass die Setzung der Blockwand möglich ist. In den Fugen des T-Holzes werden Dichtungen sowohl an der Seite der Blockbalken als auch an der des Mauer­werks montiert. Die Anker werden an das T-Holz befestigt. Auf dem Ziegelmauerwerk wird ein Setzraum abhängig von der Wandhöhe gelassen. Der Setzraum wird wie bei Fensteröffnungen abgedichtet.

In Blockhäusern ist es nicht zu empfehlen Ziegelmauerwerke als tragende Konst­ruktionen zu verwenden. Zur Kontrolle der durch Setzung verursachten Lasten sollten die Blockbalkenkonstruktionen an tragenden Ziegelkonstruktionen mittels Gewinde­fuß verbunden werden, der je nach Belastung sogar sehr hohe punktuelle Lasten auf Ziegel verursachen und somit den Ziegel brechen kann. Ein tragendes Ziegelmauer­werk erschwert auch den Aufbau des Blockbalkenrahmens, da die Wand bereits beim Aufbau gemauert oder eine vorübergehende Stützung verwendet werden müsste.

Ständerwand

Bei Vierkantbalken und Lamellenbalken (glatte Wandfläche) kann der Abschlussständer der Ständerwand an die Blockwand mittels Schrauben befestigt werden, wenn an den Ständer ovalförmige Befestigungsbohrungen eingebracht werden, die die Setzung der Blockwand ermöglichen. An Rundbalken wird die Ständerwand mit einem T-Holz verbunden, sodass die Abdichtung der Verbindung möglich ist. Auf der Ständerwand wird ein normaler Setzraum gelassen.

Justierstützen

Bei Stützen wird die Setzung der Blockbalkenkonstruktion mit Hilfe des Gewin­defußes berücksichtigt. In Innenräumen kann der Gewindefuß entweder am unteren oder oberen Ende der Stützen eingesetzt werden, im Außenbereich immer am unteren Ende, sodass das untere Ende der Stütze aus dem Funda­ment oder einer anderen Stützkonstruktion erhöht werden kann.

Der Gewindefuß kann in Innenräumen z. B. mit Hilfe einer Blechabdeckung versteckt werden, die zum Justieren abgenommen werden kann. In Außenbe­reichen ist es zu empfehlen, dass die Gewindefüße sichtbar bleiben, damit sich kein Wasser in der Konstruktion einsammelt. Der Gewindefuß ist so zu bemes­sen, dass er die auszusetzenden Lasten trägt. Im Außenbereich ist es wichtig, die Gewindefüße gegen Korrosion zu schützen. Das Ölen der Mutter erleich­tert das Nachjustieren, wenn der Gewindefuß ein hohes Gewicht tragen muss.

Die Verbolzung

Eine Verzapfung (Verbolzung) verhindert die seitliche Bewegung der Balken durch die senkrechte Verbindung zwischen zwei oder mehreren Blocklagen. Eine Durchbolzung wird dann verwendet, wenn die Blockwand oder ein Balken zur einen Einheit verbunden werden muss.